Er nahm meine Prügel auf sichdownload_icon
(Ein Gleichnis für das Sühnopfer Christi)

 

Vor Jahren gab es in den Bergen Virginias eine Jungsklasse, mit der kein Lehrer fertig werden konnte. Die Knaben waren so frech, dass alle Lehrer aufgaben. Trotzdem bewarb sich ein junger, unerfahrener Lehrer. Der alte Schuldirektor musterte ihn von oben bis unten und fragte dann: „Junger Mann, wissen Sie für was sie sich eigentlich bewerben? Dies ist eine widerspenstige, unbelehrbare Schulklasse. Jeder Lehrer, den wir dort oben hatten, gab ganz einfach in völliger Überforderung auf.“ Der junge Lehrer aber antwortete ruhig: „Ich werde es riskieren – lassen Sie es mich versuchen.“

School children in high school classAls er in der kleinen Schule erschien, um in seiner Aufgabe nachgehen, flüsterte ein grosser Kerl, namens Russell, laut: „Ich werde keine Hilfe brauchen. Ich kann ihn alleine erledigen.“ Der Lehrer begrüsste die Jungs: „Guten Morgen, wir sind gekommen, um Schule zu haben.“ Die Schüler schrieen mit aller Kraft ein sarkastisches: „Guten Morgen!“ zurück.
„Nun, ich will eine gute Schule“, fuhr der Lehrer fort, „aber ich gestehe, dass ich nicht weiss wie, ausser ihr helft mir dabei. Ich stelle mir vor, dass wir ein paar Regeln aufstellen. Ihr sagt mir welche und ich schreibe sie auf die Wandtafel.“

Ein Junge schrie: „Kein Stehlen!“ Ein anderer fügte hinzu: „Rechtzeitig sein!“ Schliesslich standen zehn solche Regeln an der Tafel. „Nun“, sagte der Lehrer, „ein Gesetz bringt nichts, ausser man verhängt eine Strafe dazu. Was sollen wir mit dem tun, der die Regeln bricht?“ „Zehn Schläge auf den Rücken mit ausgezogener Jacke!“ riefen die Schüler. „Das ist eine sehr ernsthafte Bestrafung, Jungs. Seid ihr auch bereit dazu zu stehen?“ Ein bestätigender Schrei erreichte den Lehrer. „Also gut“, sagte der Lehrer, „dann kehrt Ordnung in der Schule ein.“

Nach ein paar Tagen stellte „Big Russel“ fest, dass sein Essen aus seiner Jackentasche gestohlen wurde. Nach einigen Nachforschungen wurde der Dieb ausfindig gemacht: ein kleiner hungriger Junge; etwa zehn Jahre alt. Am nächsten Morgen gab der Lehrer bekannt: „Wir haben den Dieb gefunden und er muss entsprechend euren Regeln bestraft werden: Zehn Schläge auf den Rücken. Jim, komm her.“

Der zitternde, kleine Junge kam mit seiner grossen Jacke, welche bis zum Hals zugeknöpft war, langsam nach vorne. Er flehte: „Lehrer, Sie können mich verprügeln so hart sie wollen, aber lassen sie mich bitte nicht meine Jacke ausziehen.“ „Du hast mitgeholfen die Regeln zu bestimmen“, erklärte der Lehrer, „zieh deine Jacke aus!“ „Bitte Lehrer, zwingen Sie mich nicht“, bettelte er. Das ernste Gesicht des Lehrers zeigte jedoch keine Nachsicht, also begann der Junge die Jacke aufzuknöpfen. Was musste der Lehrer dann feststellen? Unter der Jacke trug der arme Junge kein Hemd und nur Schnüre als Hosenträger über seinem kleinen knochigen Körper. „Wie kann ich diesen Knaben schlagen?“ dachte der Lehrer, „aber ich muss etwas tun, wenn ich den Respekt der Klasse behalten will.“ Alles war totenstille. „Warum bist du ohne ein Hemd zu Schule gekommen, Jim?“ fragt der Lehrer. „Mein Vater ist gestorben und wir haben nicht viel. Ich habe nur ein Hemd und Mutter wäscht es heute. Also zog ich die Jacke meines Bruders an, um mich zu wärmen.“

Seufzend und schweren Herzens ergriff der Lehrer zögernd die Rute. Gerade in dem Moment sprang „Big Russel“ auf und sagte: „Lehrer, wenn sie gestatten werde ich Jims Prügel auf mich nehmen.“ „Sicher doch, es gib ein bestimmtes Gesetz das besagt, dass jemand die Strafe eines anderen auf sich nehmen kann. Seid ihr alle einverstanden?“ Mit dem Einverständnis der Klasse zog Russel seine Jacke aus und nach fünf harten Schlägen brach die Rute entzwei. Der Lehrer senkte sein Haupt und dachte: „Wie kann ich diesen grausame Aufgabe zu Ende bringen?“ Im gleichen Moment hörte er die gesamte Klasse schluchzen und was sah er da? Der kleine Jim klammerte sich um Russells Hals und weinte: „Russell, es tut mir wirklich leid… Russell, ich war so hungrig. Dafür, dass du meine Prügel auf dich genommen hast, werde ich dich immer lieben. Ja, ich werde dich für immer mögen!“

Der Lehrer nutzte diese Situation um den Schülern zu erklären, dass Christus für uns genau dasselbe getan hat. Das Gesetz besagt, dass Christus stellvertretend für uns die Schläge der Sünden auf sich genommen hat. Es liegt aber an uns, ob wir aus unseren Fehlern lernen und Christus für seine Tat lieben.

(Autor unbekannt)

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